Dies wird an drei Beispielen deutlich: Am „CIO Leadership Excellence Program“, am General Management Programm, dem ersten offenen Programm, das die WHU ab Herbst 2013 gemeinsam mit dem Social Business Bookbridge anbietet, sowie am maßgeschneiderten MAN-Programm, das die WHU gemeinsam mit der Universität Oxford von 2008 bis 2013 angeboten hat.
CIO’s im ersten Auslandsmodul – „Die Erfahrung in Indien hat neue Perspektiven eröffnet“
Nachdem das "CIO Leadership Excellence Program" als erstes Programm seiner Art in Deutschland im November 2012 erfolgreich auf dem WHU Campus Vallendar starten konnte ging es im Februar für 18 IT-Executives ins erste Auslandsmodul nach Indien. In einem abwechslungsreichen Programm konnten sie einen vielfältigen Eindruck erhalten. „Uns ist es enorm wichtig, dass die Teilnehmer nicht nur theoretisch anhand von Case Studies über Indien lernen, sondern ein gutes Kontextverständnis entwickeln und das Land tatsächlich erleben“, betont Winkelmann. Die Programmstruktur baute auf den seit langen Jahren erfolgreich durchgeführten Indien-Modulen der WHU MBA-Programme auf. „Emerging economies verstehen zu können erfordert eigene persönliche Erfahrung vor Ort in mehrfacher Hinsicht. Hier hat sich eine Kombination von Unterricht an unseren indischen Top-Partnerschulen mit abgestimmten Aktivitäten in Form von interkulturellen Trainings, Unternehmensbesuchen von deutschen und indischen Unternehmen sowie von sozialen Projekten und Non-Profit-Organisationen bewährt“, erklärt Professor Jürgen Weigand, akademischer Leiter der MBA-Programme der WHU.
Für die Teilnehmer stand auf der NASSCOM Leadership Conference in Mumbai, dem wichtigstes Branchenevent in Indien, die Vernetzung mit den indischen IT-Kollegen im Mittelpunkt. Eine gemeinsame Pressemitteilung des Branchenverbandes der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitcom und seinem indischen Pendant NASSCOM hebt die Bedeutung des Besuches noch einmal hervor. Dort wird betont, dass die größte ausländische Delegation die deutschen IT-Experten waren, was auf die Kooperation der Verbände mit der „führenden deutschen Business School WHU“ und dem CIO-Magazin zurückgeführt wird.
In Mumbai durchliefen die Teilnehmer daraufhin ein eintägiges Training zum Thema „Doing Business in India“. Am Tag darauf ging es morgens in aller Frühe nach Bangalore, der Besuch einer gemeinnützigen Einrichtung sowie ein Unternehmensbesuch bei Bosch standen auf dem Programm. Auch in Bangalore gab es fundierten „Input“, und zwar an der Top-Business School Indiens IIM Bangalore, die auch Partneruniversität der WHU ist.
Die Rückmeldungen der Teilnehmer zeigen eine große Begeisterung und Faszination für ein Land, in dem unglaublich viel in Bewegung ist. Andererseits hinterließen auch die nach wie vor großen Herausforderungen, vor denen Indien steht, einen tiefen und bleibenden Eindruck. Das "CIO Leadership Excellence Program" besteht aus insgesamt drei Modulen, die durchlaufen werden können: einem Basis-Modul mit Schwerpunkt General Management auf dem WHU Campus in Vallendar sowie zwei Auslands-Modulen in Indien (Mumbai und Bangalore) und in China. Bei den Auslandsmodulen wird insbesondere das Thema "Emerging Markets" behandelt.
WHU und Bookbridge schicken Führungskräfte zum Lernen in die Mongolei„Die Unternehmenswelt wächst global zusammen, daher steht auch beim ersten offenen Programm der WHU die internationale Erfahrung der Teilnehmer im Mittelpunkt“, betont Rebecca Winkelmann. Das General Management Programm von WHU und dem Social Business Bookbridge bereitet Talente mittlerer Managementebenen künftig gezielt auf Herausforderungen internationaler Projekte und neuer Märkte vor. Die praxisbezogene Ausbildung für Führungskräfte beginnt im Herbst 2013 in Düsseldorf. „Im internationalen Geschäft gilt häufig, dass Spielregeln im Heimatmarkt nicht eins zu eins auf Wachstumsmärkte übertragen werden können – viele deutsche Unternehmen, die in Märkten wie beispielsweise Indien aktiv wurden, haben früh bemerkt, dass Erfahrung der Mitarbeiter vor Ort durch nichts zu ersetzen ist“, betont Winkelmann. Dem pflichtet auch Carsten Rübsaamen bei, WHU-Alumnus und Gründer von Bookbridge: „Wer erfolgreich sein will, braucht nicht nur Wissen über Wachstumsmärkte, sondern muss sich auch sicher dort bewegen können“. Dem trägt das neunmonatige berufsbegleitende Programm Rechnung. Denn neben dem Unterricht am WHU Campus Düsseldorf arbeitet jeder Teilnehmer mehr als neun Monate mit den asiatischen Ansprechpartnern zusammen und besucht schließlich für sieben Tage den Projektstandort in Kambodscha oder der Mongolei.
Dort entsteht mit Hilfe der Führungskräfte in einem Dorf ein Lernzentrum, das den Bewohnern bessere Bildungschancen eröffnen soll. Bei den Teilnehmern wird dadurch die Fähigkeit geschult, einen Businessplan und eine Umsetzungsstrategie unter herausfordernden Rahmenbedingungen zu entwickeln. Sie lernen, in heterogenen Teams zusammenzuarbeiten und verschiedene Perspektiven einzunehmen. Durch die Verknüpfung des Programms mit gesellschaftlichem Engagement werden zudem Wertebewusstsein und Verantwortung von Management vermittelt, betont Winkelmann. „Ich sehe darin auch eine Möglichkeit, ethisches Verhalten zu lehren und die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Tuns zu thematisieren.“
Nicht nur einmal maßschneidern, sondern immer wieder neu anpassen
Die WHU hat gemeinsam mit der Universität Oxford für das Unternehmen MAN eines der erfolgreichsten maßgeschneiderten Executive Education Programme in Europa entwickelt und durchgeführt. Das Besondere beim Programm war die extrem lange Laufzeit von mehr als der doppelten Länge eines solchen Programms. „Der Lebenszyklus eines solchen Programms ist normalerweise kürzer, es wechseln die Personen, Strategien von Unternehmen ändern sich“, erklärt Lutz Kaufmann. Hier habe man aber nicht nur die Kontinuität bei den Ansprechpartnern gehabt, sondern die Entwicklung des Unternehmens permanent mit vollzogen. „Als wir 2008 anfingen, war die Wirtschaft am boomen, dann mussten wir durch eine Finanz- und eine Compliance-Krise schiffen sowie die Integration von VW Brasilien begleiten – kurz, es gab immer signifikante Veränderungen im Unternehmen“. Dabei kam es Kaufmann zufolge vor allem darauf an, die Programminhalte permanent mit der sich ändernden Strategie abzustimmen und anzupassen: „Als der Mensch dicker wurde, haben wir die Hose vergrößert, als er gewachsen ist, haben wir sie länger gemacht. Wir haben nicht nur einmal einen Maßanzug angepasst, sondern immer wieder neugemacht. Irgendwann haben wir uns mit MAN und Oxford zum sechsten erfolgreichen Pilotprogramm gratuliert“. Das Programm war laut Kaufmann deswegen so erfolgreich, weil die beteiligten Partner über alle Phasen der Unternehmensentwicklung zwischen 2008 und 2013 konstruktiv und loyal in alle Richtungen zusammengearbeitet haben. „Es hat großen Spaß gemacht in so einer Atmosphäre zu arbeiten“, betont Kaufmann. „Wir waren wirklich nur der Übersetzung der Strategie in Fähigkeit und Begeisterung bei den Teilnehmern verpflichtet und sonst nichts.“