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Interview: Innovation – Fluch und Segen zugleich

Innovation ist der Schlüssel, wenn es darum geht, für Kunden relevant zu bleiben und der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein, aber kann Innovation erlernt werden? Unsere renommierte Fakultät des neuen Winning with Innovation Program (12. – 14. Februar 2019) gibt wertvolle Einblicke in die Auslöser von Innovation, innovatives Denken und die Anbindung an neue Technologien.

Das Winning with Innovation Program stattet Fach- und Führungskräfte mit den Best-Practice Leitlinien und Tools aus, die sie benötigen, um disruptiven Herausforderungen zu begegnen und eine innovationsgetriebene Transformation Ihres Unternehmens einzuleiten und zu führen. Unter der Leitung von Fakultätsdirektor Professor Dr. Serden Ozcan, Associate Dean for Corporate Connections, Otto Beisheim Endowed Chair of Innovation and Corporate Transformation an der WHU, werden die Teilnehmer durch diese Professoren auf die Herausforderungen der Innovation vorbereitet:

  • Professor Dr. Holger Ernst, Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement an der WHU
  • Professor Dr. Stefan Spinler, Direktor des Kühne Instituts für Logistikmanagement an der WHU
  • Professor Dr. Arnd Huchzermeier, Lehrstuhl für Produktionsmanagement und Direktor des Center for Collaborative Commerce an der WHU
  • Professor Dr. Dries Faems, Lehrstuhl für Unternehmertum, Innovation und technologische Transformation an der WHU

Kann man innovatives Denken erlernen?

Professor Ernst: Sicher, es gibt etablierte Best Practices des Innovationsmanagements, die in jeder Organisation erlernt und umgesetzt werden können. Unternehmen mit exzellentem Innovationsmanagement wachsen schneller und erzielen einen höheren Beitrag zu ihrem Gewinn als Unternehmen mit schlechtem Innovationsmanagement.

Professor Spinler: Ja, aber es erfordert nicht nur Kreativität, sondern auch das Erkennen potenzieller und bisher unerfüllter Kundenbedürfnisse, um erfolgreich Innovationen zu schaffen. Besonders kurzlebige Technologielösungen erfordern Hingabe und einen strategischen Fokus auf den Innovationsprozess.

Professor Huchzermeier: Auf jeden Fall, allerdings brauchen Sie eine konsequente Qualitätsphilosophie in Ihrer Organisation, sonst werden Sie scheitern. In der Regel ist Innovation ein Lern- und Suchprozess vieler Menschen, der gut koordiniert werden muss.

Professor Faems: Ja, aber es ist wichtig, klar zwischen "Erfindungen" und "Innovationen" zu unterscheiden. Obwohl Erfindungen ein wichtiger Beitrag für Innovation sein können, sprechen wir nur dann von Innovation, wenn Unternehmen in der Lage sind, solche Erfindungen in konkrete Produkte oder Dienstleistungen umzusetzen, die einen Mehrwert in Form von finanziellen und/oder sozialen Vorteilen bringen.

Was ist der Auslöser für Innovation? Gibt es überhaupt einen Auslöser?

Professor Ernst: In einigen Unternehmen kann eine Krise Innovationen auslösen. Innovationsführer verfügen jedoch über eine Kultur und Strategie, die Innovation zu einer fortwährenden Priorität macht. Diese Unternehmen wissen, wie sie sich ständig neu erfinden, um ihrer Konkurrenz voraus zu sein und so Kriesen vermeiden zu können.

Professor Spinler: Meiner Meinung nach ist der wirkliche Auslöser, die Bedürfnisse der Kunden durch die Nutzung von Technologie zu erfüllen.

Professor Huchzermeier: Eine Kundenschnittstelle, die den Strategieerfolg einer Business Unit überwacht und es ermöglicht, Markt- oder Kundenfeedback kontinuierlich in die Organisation zu kanalisieren, sind Voraussetzungen für einen starken Innovationsprozess.

Professor Faems: Es ist wichtig, dass Unternehmen störende Veränderungen in ihrer Umgebung antizipieren oder darauf reagieren. Dies erfordert Investitionen in Innovationsprojekte, die die Erforschung neuer Ressourcen und Fähigkeiten ermöglichen.

Ist Innovation immer mit neuen (digitalen) Technologien verbunden?

Professor Ernst: Nicht immer, aber digitale Technologien sind und werden alle Facetten der Innovation stark beeinflussen. Innovationsführer nutzen die Möglichkeiten digitaler Technologien, um neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle proaktiv zu entwickeln.

Professor Spinler: Digital Technologien können meist leicht angepasst und schnell skaliert werden, was sie zu erstklassigen Kandidaten macht. Darüber hinaus helfen sie, den Kunden und seine Bedürfnisse besser zu verstehen, indem sie Muster in Kundendaten aufdecken.

Professor Huchzermeier: Die Digitalisierung ist dazu da, um zu bleiben und die Produktivität von Unternehmen zu steigern. Während die Automatisierung in fast jeder Branche und weltweit zunimmt, sind Menschen eine knappe Ressource, um intelligente Produkte und Dienstleistungen für die Zukunft zu entwickeln.

Professor Faems: Die aufkommende Vielfalt digitaler Technologien betrifft viele Branchen. Um zu überleben, ist es wichtig, dass bestehende Branchenakteure auf solche disruptiven Trends reagieren.

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Die Teilnehmer Perspektive: ein Rückblick auf das General Management Plus Programm

Ein Erfahrungsbericht von Marianne Ohm, Geschäftsführende Gesellschafterin codiviti UG und Teilnehmerin des 6. General Management Plus Programs.

Das zweite Modul des GMP+ Programs umfasste die Reflektion und Verbesserung der virtuellen Zusammenarbeit zwischen den Programmteilnehmenden und dem lokalen Team des Learning Centers in Sri Lanka. Der folgende Abschnitt beschreibt das zweite Model aus Teilnehmersicht, wie es konzeptioniert ist und wie es dem Team geholfen hat zu wachsen.


Teilnehmer der virtuellen Videokonferenz

Obwohl sich unser gesamtes Team an verschiedenen Orten der Welt befindet, haben wir es geschafft, im Rahmen einer virtuellen Videokonferenz über Zoom auf digitale Art zusammenzufinden. Da das gesamte Team aus insgesamt 15 Mitglieder besteht, stellen gemeinsame Telefonkonferenzen oftmals eine Herausforderung dar. Dank der Unterstützung unserer beiden Coaches waren wir dennoch in der Lage, im Vorfeld einen Themenplan für die Telefonkonferenzen auszuarbeiten.

Ich selbst hatte bis zu diesem Zeitpunkt keine Erfahrung mit der Zusammenarbeit eines virtuell vernetzten Teams. Das GMP+ Programm gab mir die Möglichkeit, mich einer solchen Situation zu stellen und mit neuen Erkenntnissen aus dem Modul zu gehen.

Bereits in den ersten Monaten nach dem ersten Teammeeting haben wir schnell realisiert, dass die Kommunikation sowie Kollaboration innerhalb der Gruppe optimiert werden musste, um eine bessere Zusammenarbeit gewährleisten zu können. In einer Feedbackrunde bekam alle Teilnehmenden die Chance, die Erfahrungen aus den vorherigen Wochen Revue passieren zu lassen und ihre Meinung sowie Verbesserungsvorschläge offen auszusprechen. Dabei wurde deutlich, dass die unregelmäßigen Teilnahmen an den virtuellen Gruppenmeetings negative Auswirkungen auf die Zusammenarbeit hatten. Darum beschlossen wir, mindestens eine große Gruppenkonferenz pro Monat durchzuführen, an der alle Mitglieder sich beteiligen sollen. Ein anderer wesentlicher Teil des zweiten Modules beinhaltete die Aufgabenverteilung innerhalb des Teams. Hierbei wurden jedem Gruppenmitglied ein oder zwei Geschäftsfelder bzw. Verantwortungsbereiche zugeordnet.

Teilnehmer in action

Rückblickend war es sehr aufwendig, das genutzte Kollaborations- und Kommunikationstool zu pflegen und die Zeiten, Aufnahmen, Kommentare und E-Mails zu den einzelnen Meetings regelmäßig zu updaten. So musste ich in einigen Wochen bis zu 15 Arbeitsstunden investieren, während in anderen Wochen nur 4 Arbeitsstunden anfielen. Dennoch; an einem sozialen Projekt beteiligt zu sein, welches die Bildung eines anderen Landes vorantreibt, ist für uns alle eine große Motivation. Die größte Herausforderung war es, den Überblick über alle Prozesse und die aktuelle Gesamtsituation zu behalten und gleichzeitig die eigenen Ressourcen und die des Teams zu organisieren.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Modul 2 des GMP+ Programms eine Bereicherung und sehr motivierend für das gesamte Projekt und Team war. Ich konnte einen neuen Teamgeist spüren und eine engere Teamzugehörigkeit zu den Einheimischen aus Sri Lanka. Ich habe es sehr genossen zu sehen wie alle Beteiligten Ihr Bestes gegeben haben, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen, trotz kultureller Differenzen und unterschiedlicher Berufserfahrungen, die herausfordernd für eine Zusammenarbeit sind. So wären wir ohne die von uns festgelegten Regelungen und Teameinteilung nicht in der Lage gewesen klare Entscheidungen bezüglich des Projekts zu treffen, einen Business Plan zu erstellen und einen Investoren-Pitch auszuführen.

Marianne Ohm ist 27 Jahre alt und seit fast 10 Jahren in verschiedensten Bereichen ehrenamtlich tätig. Sie ist geschäftsführende Gesellschafterin der codiviti UG und hält regelmäßig Vorträge zu Themen wie Future Skills und Programmierung. Ihre Hobbys sind meetups, Lesen, Basteln und Krafttraining.

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Erfolgreicher Campus for Corporate Transformation 2019

Am 25. September 2019 fand der 2. WHU Campus for Corporate Transformation am WHU-Campus in Düsseldorf statt. Hochkarätige Redner teilten ihre Erfahrungen aus der Praxis zum Thema “Agility and Growth in Volatile Times“ mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Prof. Dr. Serden Ozcan, Prorektor für Corporate Connections und Lehrstuhlinhaber für Innovation und Corporate Transformation, freute sich in seinen Begrüßungsworten zu Beginn der Konferenz, dass schon zum zweiten Mal einige der erfahrensten und bekanntesten Führungskräfte Deutschlands beim Campus for Corporate Transformation an der WHU zusammentrafen, um aktuelle Fragestellungen rund um den Bereich Unternehmenstransformation zu diskutieren.

Ziel der Konferenz war es, durch die unterschiedlichen Blickrichtungen der Redner ein umfassendes Bild der aktuellen digitalen Transformation zu schaffen. So konnte Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der METRO AG, beispielweise einen Einblick in die CEO-Sicht auf Corporate Transformation geben. Koch zeigte in seinem Vortrag auf, wie es METRO in den letzten 13 bis 14 Jahren gelungen ist, auf die veränderten Kundenbedürfnisse zu reagieren und das Businessmodell beziehungsweise Portfolio des Unternehmens komplett zu erneuern und umzustrukturieren. Die größten Herausforderungen seien dabei zum einen das durch die Einführung mobiler Endgeräte etwa ab dem Jahr 2007 veränderte Informations- und Einkaufverhalten der Kunden. Zum anderen habe sich das Unternehmen durch das internationale Wachstum auf die individuellen Bedürfnisse und Märkte anderer Länder einstellen müssen.

Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland

Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, ging in ihrem Vortrag auf die Herausforderungen ihrer Branche ein: im IT-Sektor werde immer mehr Wert auf Innovation als auf Tradition gelegt. Dagegen beschrieb Andreas Neumann, Personalvorstand bei Boehringer Ingelheim, den Drahtseilakt eines Familienunternehmens, weder die eigene Tradition zu vergessen, noch den Anschluss an die Moderne zu verlieren. Die Finanzsicht auf Corporate Transformation beleuchtete WHU-Alumnus Julian Deutz, der bei Axel Springer SE als Vorstand Finanzen und Personal tätig ist. Er zeigte auf, wie sich das Unternehmen von einem Verleger größtenteils deutscher Printmedien zu einem internationalen Unternehmen mit einem Umsatzanteil von etwa 74 Prozent digitaler Produkte wandeln konnte.

Den Abschluss der Veranstaltung bildeten zwei Podiumsdiskussionen sowie die Abschlussworte von Prof. Dr. Stefan Spinler, Direktor des Kühne-Instituts für Logistikmanagement an der WHU.

Der Campus for Corporate Transformation 2020 ist dem Thema “Leading Corporate Transformation in an Uncertain World.” gewidmet. Die Konferenz findet am 23. September 2020 statt.

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Digitale Transformation im Finanzbereich: WHU bietet neues Executive Education Programm an

Düsseldorf, 16. September 2019. Die WHU – Otto Beisheim School of Management bietet zwischen dem 28. Oktober und dem 19. November 2019 in Kooperation mit PricewaterhouseCoopers (PwC) ein neues Programm in ihrem Executive Education-Portfolio an.

Das viertägige Intensivprogramm besteht aus zwei Präsenzmodulen und richtet sich insbesondere an Führungskräfte des Finanzbereichs, die mehr über die Finanzfunktion der Zukunft anhand praktischer Anwendungsfälle erfahren und Inspirationen durch den Austausch mit Kollegen und Experten der Finanzfunktion der Zukunft erhalten möchten. Professoren, renommierte Experten aus der Praxis und CFOs beraten die teilnehmenden Führungskräfte auf ihrem Weg zur digitalen Transformation.

Gori von Hirschhausen, PwC Europe Finance Consulting Leader, sagt: „Die Digitalisierung ist allgegenwärtig geworden. Um die daraus entstehenden Chancen zu realisieren und die damit einhergehenden Herausforderungen zu meistern, bedarf es einer ganzheitlichen Betrachtung in allen Dimensionen des Betriebsmodells der Finanzfunktion. Hier setzt unser Programm an – mit den Konzeptfragen rund um die Finanzfunktion der Zukunft bis hin zu Hilfestellungen rund um die konkrete operative Umsetzung.“

„Die Finanzfunktion von Unternehmen wird durch die Digitalisierung fundamental verändert. Unser Seminar unterstützt die Teilnehmenden dabei, die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu entwickeln, um für ihr Unternehmen eine „Digital Roadmap“ zu erarbeiten, die auch den erforderlichen kulturellen Wandel adressiert, sagt Prof. Dr. Martin Glaum, Inhaber des Lehrstuhls für International Accounting an der WHU.

Durch den engen Praxisbezug des Programms und die Möglichkeit zur Entwicklung der eigenen Digital Roadmap bietet das Programm einen konkreten Mehrwert für die Teilnehmenden sowie deren Unternehmen.


Durchgeführt wird das Programm auf dem Düsseldorfer Campus der WHU sowie in der Finanzmetropole Frankfurt am Main.

Mehr Informationen und Anmeldung unter: ee.whu.edu/digital-cfo

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Interview mit Prof. Dr. Lutz Kaufmann: Negotiations Program

Prof. Dr. Lutz Kaufmann ist seit 2001 Professor in der Supply Chain Group der WHU. Er unterrichtet das Negotiations Program, das die Teilnehmer mit notwendigen Fähigkeiten ausstatten sollte, um Verhandlungen auch in den schwierigsten Situationen erfolgreich zu führen. In einer kurzen dreiminütigen FAQ gab er uns Antworten auf einige relevante Fragen zum Thema Verhandlungen und zum angebotenen Negotiations Program.

Was sind die häufigsten Gründe für das Scheitern von Verhandlungen?

  1. Das Setup als gegeben nehmen. Warum nicht Stakeholder, Themen oder die Reihenfolge der Gespräche ändern?
  2. In Kompromissen denken. Warum nicht intelligente Deal-Designs verwenden, bei denen die Parteien ihre unterschiedlichen Ansichten behalten können?
  3. Der Versuch, die andere Seite auszutricksen. Warum Taktiken aus weitgehend irrelevanten Kontexten verwenden, wie beispielsweise den Kauf eines Autos, eines Hauses oder die Befreiung einer Geisel?


Was sind Verhandlungstechniken und warum sind sie für Unternehmen relevant?

Dies sind Strategien zur gemeinsamen Lösung eines Problems, ohne sentimentalen Bezug zur Geschäftsbeziehung. Verhandlungsfähigkeiten sind nur deshalb relevant, weil Konflikte eine Wachstumsbranche sind.


Welche Vorteile hat das Seminar?

Die Teilnehmenden bewegen sich über Win-Win- oder Win-Lose-Kategorien hinaus. Sie werden in der Lage sein, Verhandlungsaufstellungen umzugestalten, Vereinbarungen zu erreichen obwohl sich die Parteien immer noch uneinig sind, taktische und psychologische Herangehensweise zu erkennen und sich mit komplizierten Persönlichkeiten und Machtkonstellationen zu befassen.


Wie ist das Programm aufgesetzt?

Verhandeln und Schwimmen oder Tennis haben eines gemeinsam: Man lernt es nur richtig, wenn man es praktiziert. Daher stellt dieses Programm ein erfahrungsorientiertes Lernen da.


Erfahren Sie mehr über das Negotiations Program der WHU und werden Sie selbst zum Verhandlungsexperten.

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Excellence in Management Education

WHU – Otto Beisheim School of Management

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